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Kabarett

„Schad’ ja nix!“

Das neue Programm von Volker Dalkamp sorgte für volles Haus. Wortwitz und detaillierte Beobachtungen prägen eine gelungene Premiere.

Henning SchusterFoto: StockLite/Shutterstock.com
29. Januar 2024|7:48 Uhr
Volker Dalkamp steht ab sofort mit seinem neuen Programm „Schad’ ja nix!“ im Rampenlicht. (Foto: Kindel Media/Pexels)

Das Bürgerhaus war selbstverständlich traditionell bis auf den letzten Platz gefüllt, als Volker Dalkamp nach der Winterpause zum ersten Mal wieder auf die Bühne trat. Der Lokalmatador präsentierte sein brandneues Programm, in dem er unter dem titelgebenden Motto „Schad’ ja nix!“ einmal mehr das Leben am Niederrhein beleuchtet – schließlich ist hier noch immer etwas Neues zu entdecken.

Beispielsweise bekam Dalkamp im vergangenen Spätsommer bei einem Besuch seiner Eltern eine bislang ungekannte Doppelmoral in Bezug auf die eiserne Regel hinsichtlich des Verzehrs saisonaler Lebensmittel zu spüren. Als er Ende August bereits einer spontanen Eingebung gefolgt war und Pflaumenkuchen zum Kaffee mitgebracht hatte, hatten seine Eltern ihm prompt vorgehalten, dass es dafür noch deutlich zu früh sei: „Pflaumenkuchen gibt et ers’ ab September. Wie Lebkuchen!“ Abgelehnt wurde das Gebäck letztendlich aber natürlich trotzdem nicht. „Na komm, bevor et schlecht wird … et schad’ ja nix!“

Mir hat es gefallen!

Moritz Kirchhoff

Immer wieder kam diese Feststellung im Laufe des Abends zum Tragen und setzte sich sogar in der Pause fort. Anfängliche Bedenken, ob denn noch ein weiteres Glas Forstschlösschen-Bier angebracht sei, wurden spontan mit dem Motto der Veranstaltung aufgelöst. Nicht nur deshalb kam das Programm gut an, wie den mehr oder weniger ausführlichen Gesprächen im Foyer zu entnehmen war.

„Schad’ ja nix!“: Kommende Termine

1. Februar
Stadthalle, Kleve

2. Februar
Kastell, Goch

3. Februar
Schützenhaus, Xanten

4. Februar
Stadthalle, Kamp-Lintfort

5. Februar
Bühnenhaus, Wesel

Cola und Schokolade in der Pause

Bemerkenswert dabei war die Tatsache, dass dieses Mal auch verhältnismäßig viele jüngere Semester den Weg ins Bürgerhaus gefunden hatten und offensichtlich Gefallen am Kabarett fanden. Das nahm auch der Künstler selbst erfreut zur Kenntnis, als er wieder auf die Bühne trat. Den Altersschnitt im Publikum drückte vor allem die erst zehnjährige Eleni, der laut eigener Aussage besonders die Kindheitsgeschichten Dalkamps gefallen – sowie der Umstand, dass sie in der Pause Schokolade und eine Cola bekommen hatte.

Bürgermeisterin Evelyn Völker war selbstverständlich auch vor Ort, hatte sich allerdings für ein Glas Wein entschieden. Die scherzhafte Vermutung Dalkamps, dass ihre Anwesenheit vor allem politischem Kalkül geschuldet sei, korrigierte sie nur allzu gern. „Ich besuche die Premieren schon seit einigen Jahren, allerdings bisher immer als Privatperson. Und ich wäre heute selbstverständlich auch hier, wenn ich nicht als Vertreterin der Gemeinde eingeladen worden wäre.“

Weitere Auftritte am Niederrhein

Dieser Umstand erwies sich angesichts der ausverkauften Veranstaltung natürlich als besonders hilfreich. Allerdings gibt es für alle, die keine Zeit oder Karte hatten, durchaus auch noch weitere Gelegenheiten, das neue Programm von Volker Dalkamp zu besuchen. Ab sofort ist er vor allem am Niederrhein und im Ruhrgebiet auf Tour (s. Infobox). Auch ein weiterer Termin für Kelverath ist schon in Planung. „Wahrscheinlich wird es eine Open-Air-Veranstaltung um Pfingsten herum“, verriet Dalkamp im Anschluss an die Premiere. „Wir haben gedacht, wir machen auch mal was bei gutem Wetter. Schad’ ja nix!“

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