Marketing
Irreführende Angaben bei veganen Eisprodukten
Veganes Eis wird laut der Verbraucherzentrale NRW häufig mit irreführenden Angaben oder fehlender Transparenz vermarktet. Insgesamt 53 Produkte wurden geprüft.
Als größter Kritikpunkt gelten dabei die fehlenden Herkunftsangaben der Zutaten. Diese seien in fast allen Fällen nicht oder nicht eindeutig deklariert. Vage Formulierungen wie „aus der Region“ bezögen sich offenbar vielmehr auf den Standort des Herstellerbetriebs, könnten allerdings Kundinnen und Kunden im Glauben lassen, regional angebaute Produkte zu verzehren. Dies sei jedoch beispielsweise im Falle von Kokosmilch nicht gegeben.
Fehlende Transparenz
Auch die in insgesamt fünf Fällen gegebene Anpreisung eines klimaneutralen Produkts sei schwer nachzuvollziehen, da konkrete Angaben über die dafür notwendigen Maßnahmen bei der Produktion fehlen. Zwar seien vegane Eisprodukte gegenüber klassischem Milch- oder Sahnespeiseeis grundsätzlich klimafreundlicher herzustellen, dennoch lassen sich Emissionen auch hier nicht vermeiden. So sei es bei einer entsprechenden Bewerbung notwendig, die dafür relevanten Informationen aufzuführen.
Irreführende Bebilderung
Zu den weiteren Kritikpunkten gehört die großzügige Verwendung pflanzlicher Fette und Öle wie Kokos- oder Palmöl, während die in deutlich geringerer Menge genutzten „positiven“ Zutaten wie Mandeln oder Kokosmilch prominent auf der Verpackung abgebildet wurden. Die dort jeweils angegebene Füllmenge sei zudem schwer vergleichbar, da sie bei Speiseeis nur in Volumen angegeben werden muss. Da es zugleich jedoch mit Luft aufgeschlagen werden darf, variiert die Menge je nach Luftanteil bisweilen erheblich. Die dadurch teilweise erheblichen Preisunterschiede sind ebenfalls nicht auf den ersten Blick einzuordnen und könnten Verbraucherinnen und Verbraucher zu Fehleinschätzungen verleiten.