Badminton
Und plötzlich ging’s ganz schnell
Vor 70 Jahren wurde der Deutsche Badminton-Verband in Wiesbaden gegründet. Anlass dafür war eigentlich nur eine Werbeveranstaltung - doch die hatte Folgen.
Badminton ist ein sehr dynamisches Spiel, Schnelligkeit und Reaktionsvermögen sind wichtige Kriterien für den Sport. Insofern ist es nicht überraschend, dass auch die Gründung eines deutschen Verbands vergleichsweise spontan erfolgte. Begonnen hatte alles mit einem Auftrag für einen jungen Kaufmann namens Fred Haas.
Viel mehr als nur ein Werbegag
Der Wiesbadener war selbst aktiver Badminton-Spieler und zudem im Sportartikelhandel beschäftigt. Angesichts einer in seiner Heimat stattfindenden Sportartikelmesse bat ihn der Verband deutscher Sportgeschäfte darum, für eben jene Veranstaltung Badminton-Werbespiele zu organisieren. Haas kam der Aufforderung überaus engagiert nach und lud alle ihm bekannten Vereine Deutschlands ein, an der ersten deutschen Meisterschaft teilzunehmen. Insgesamt 14 Clubs folgten dem Aufruf und traten am Wochenende des 17. und 18. Januar 1953 in der Schloßreithalle Wiesbaden zu den Titelkämpfen an.
Vor allem der Kieler BC und der 1. DBC Bonn traten dabei siegreich in Erscheinung. Während Ingeborg Tietze für die Kieler Damen im Einzel und gemeinsam mit Eva Schön im Doppel triumphierte, errangen die Bonner in Person von Hans Walbrück (Einzel) und Hans Eschweiler mit Hans Riegel (Doppel) ebenfalls zwei Titel. Mit dem Sieg im Mixed-Turnier konnten Hannelore Schmidt und Heinz Koch vom STC Blau-Weiß Solingen einen dritten Club in die Geschichtsbücher eintragen.
Ein bekannter Name kommt ins Spiel
Doch nicht nur auf dem Spielfeld wurde an diesem Wochenende Historisches geschaffen. Am zweiten Turniertag beschlossen die 14 anwesenden Clubs, sich als Deutscher Badminton-Verband zusammenzuschließen. Für einen Titelträger endete das Wochenende daher zusätzlich mit einem Amt: Hans Riegel aus Bonn, der sich abseits der sportlichen Karriere mit seinem Unternehmen „Haribo“ als Süßwarenhersteller einen Namen machte, wurde zum ersten Präsidenten gewählt.
Noch im selben Jahr ließ er in Bonn die erste reine Badminton-Halle errichten, zusätzlich wurden unter dem Dach des DBV mehrere Landesverbände aus der Taufe gehoben. Auch der Beitritt zum Weltverband erfolgte noch im Gründungsjahr, ein Jahr später zählte der DBV bereits zum Deutschen Sportbund.