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USB-C

Individuelle Einheit

In Zukunft sollen Smartphones und Co in der EU grundsätzlich per USB-C-Anschluss aufgeladen werden. Doch der vermeintliche Standard birgt versteckte Vielfalt.

Sebastian MaiFoto: Kampus Production/Pexels
22. Juni 2022|17:32 Uhr
USB-C ist nicht gleich USB-C - der neue einheitliche Standardanschluss tritt in verschiedenen Varianten auf. (Foto: Viktor Hanacek/Picjumbo)

Grundsätzlich ist die Entscheidung eines für alle Geräte einheitlichen Ladenanschluss ein Vorteil. Wer Smartphone, Digitalkamera, Tablet und Co besitzt, benötigt bei einem universellen Standard nur noch ein einziges Ladekabel. Bei Handys ist der USB-C-Anschluss oft schon vorhanden, lediglich Apple verweigert sich als großer Hersteller mit seinen iPhones diesem Ansatz. Durch die neue EU-Vorgabe wird sich auch das jedoch ab spätestens Mitte 2024 zwangsläufig ändern.

Durch die generelle Vereinheitlichung sollen überflüssige Ladegeräte und Kabel der Vergangenheit angehören, tonnenweise Elektroschrott lässt sich dann vermeiden – so die Hoffnung. Doch Kabel ist eben nicht gleich Kabel, auch nicht mit demselben Stecker am Ende der Strippe. Denn die universelle Verbindung dient nicht nur dem Aufladen der Geräte, auch Daten können auf diesem Weg transferiert werden. Die Geschwindigkeit der Übertragung variiert jedoch ebenfalls, von 10 bis 40 Gigabit pro Sekunde. Das kann für Überraschungen sorgen, insbesondere beim Aufladen eines Smartphones, das eine Schnellladefunktion besitzt – die ohne ein damit kompatibles Kabel allerdings nicht in Aktion treten kann.

Einheitlicher Anschluss, unterschiedliche Spezifikationen

Zwar soll durch die EU nicht nur der Anschluss als solcher, sondern eben auch eine gewisse minimale Übertragungsgeschwindigkeit festgelegt werden. Doch beliebig austauschbar sind die Kabel dadurch noch lange nicht. Denn für die genaue Angabe der jeweiligen Spezifikationen gibt es zwar einigermaßen eindeutige Logos, die für die Hersteller allerdings weder verpflichtend sind noch auf den Kabeln selbst angebracht werden. Das gestaltet sich aufgrund des eingeschränkten Platzangebots selbstredend auch nicht so leicht, könnte aber beispielsweise durch eine simple Textprägung gelöst werden.

Ansonsten gilt vorerst weiterhin, eigenständig auf kompatible Kabel zu achten und bei Preisunterschieden vorher gründlich zu prüfen, ob die benötigten Anforderungen erfüllt werden, bevor doppelt gekauft wird. Inwiefern das Problem überflüssiger Kabel und Netzteile bereits kurzfristig gelöst wird, bleibt also abzuwarten. Langfristig gesehen führt der Schritt zu einem einheitlichen Format allerdings definitiv in die richtige Richtung – ein paar Stolpersteine müssen halt noch beseitigt werden.

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