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Studie

Fachkräftemangel schützt Handwerker vor Arbeitslosigkeit

Seit Jahren sind in Deutschland nicht alle freien Stellen im Handwerk besetzt.

Manuela GottschalkFoto: Alex Green/Pexels
15. Januar 2022|16:56 Uhr
"Es gibt immer was zu tun": Fachkräfte werden im Handwerk weiterhin dringend gebraucht. (Foto: Viktor Hanacek/Picjumbo)

Was für Unternehmen ein Problem darstellt, bedeutet für Beschäftigte mit der entsprechenden Ausbildung Arbeitsplatzsicherheit. Laut einer Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) am Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln sind im Handwerk bereits seit 2015 mehr offene Stellen als Erwerbslose mit der für die Arbeitsplätze benötigten Ausbildung. Insbesondere Angestellte mit Gesellenbrief werden dauerhaft gesucht, vor allem in der Baubranche. Meisterinnen und Meister im Tiefbau gelten als Mangelware – hier gab es laut Studie im Durchschnitt nur 15 Arbeitssuchende bei 100 ausgeschriebenen Stellen.

Kein Gedränge auf dem Bau

Auch im Hochbau ist die Quote ähnlich (28 Arbeitssuchende auf 100 Stellen), knapp hinter der von Fachkräften in der Bauelektrik und der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (jeweils 21/100). Dort sind auch Meisterinnen und Meister sehr begehrt (24/100). Außerhalb der Baubranche sind vor allem Meisterberufe im Gesundheitsbereich auffällig. So gibt es bei 100 offenen Stellen in der Medizin-, Orthopädie- und Rehatechnik lediglich 16 Arbeitssuchende.

Doch selbst bei weniger angespannten Zahlen ist der Trend sichtbar: Für den Verkauf von Fleischwaren stehen ebenfalls nur 30 ausgelernte Arbeitssuchende für 100 Stellen zur Verfügung. Für die Unternehmen gestaltet sich die Suche nach qualifiziertem Fachpersonal also unverändert schwierig, für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hingegen ist eine solide Ausbildung weiterhin ein sichere Erwerbsgrundlage.