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Umweltschutz

Belastung der Meere steigt weiter

Trotz des Wissens um die Gefahren von Plastikmüll, Überfischung und Klimawandel sind die Weltmeere weiter stark bedroht. Die UN will mit einer Experten-Konferenz dringend benötigte Lösungen erarbeiten.

Birte RiemerFoto: Marcus Aurelius/Pexels
24. Januar 2023|15:07 Uhr
Die Artenvielfalt in den Weltmeeren ist stark bedroht. (Foto: Viktor Hanacek/Picjumbo)

Die große Hoffnung der Ozeankonferenz der Vereinten Nationen (UNOC) auf ein Herumreißen des Ruders begründet sich auf dem Umstand, dass vor allem menschliche Aktivitäten das Ökosystem der Ozeane aus dem Gleichgewicht bringen. So sei bereits der ins Meer entsorgte Plastikmüll ein wesentlicher Faktor, der sich verhindern oder zumindest deutlich reduzieren ließe. Zahlreiche Meerestiere, die derzeit daran verenden, hätten logischerweise deutlich bessere Überlebenschancen.

Zugleich müsste jedoch auch der Klimawandel gebremst werden, um die Wassertemperatur nicht weiter steigen zu lassen und damit die Versauerung der Meere zu reduzieren. Schließlich drohe bei höheren Temperaturen die Eisschmelze in der Arktis sowie ein steigender Meeresspiegel, der Küstengebiete und Inseln unbewohnbar machen oder gar komplett verschlingen könnte.

Mehr als die Hälfte unseres Sauerstoffs stammt aus dem Meer

Zeit für Diskussionen bleibe angesichts der derzeitigen Lage nicht mehr, nun müssen Taten folgen. Konkret geht es dabei um die Ausdehnung von Meeresschutzgebieten, die statt aktuell nur rund drei Prozent bis 2030 fast ein Drittel der Ozeane umfassen sollen. Doch damit dies gelingt, müssen Staaten und eben auch die Menschen gemeinsam auf dieses Ziel hinarbeiten. Genau das ist jedoch ein Problem, obwohl eine ökologische Kettenreaktion letztendlich eben auch unsere Spezies betrifft.

Der Mensch selbst besteht bekanntlich zu rund 50 bis 65 Prozent aus Wasser und ein ähnlich großer Teil der Erde (70 Prozent) ist von Meeren bedeckt. Mehr als 80 Prozent aller Lebewesen ist im Wasser zu Hause und auch viele Menschen leben direkt am und vom Meer. Die Ozeane produzieren mehr als die Hälfte des Sauerstoffs in der Atmosphäre und absorbieren knapp 25 Prozent des CO2s. Wir sind auf die Meere angewiesen – und nun gilt dies auch ausnahmsweise andersherum.

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